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Zwei Hände- zwei Nummern- ein Stein- Karl und Alex - 9.2.2011

Seiji Kimoto überreicht Skulptur an Alex-Deutsch-Stiftung

 

„Zwei Hände- zwei Nummern- ein Stein- Karl und Alex - 9.2.2011“, so heißt die Skulptur, die der Künstler Seiji Kimoto als Geschenk für Doris Deutsch gestaltete. Sie symbolisiert die schicksalhafte Verbindung der beiden Freunde und späteren Ehemänner von Doris Deutsch: Karl Löb und Alex Deutsch, die 1943-45 während der NS-Zeit zuerst im KZ Auschwitz, dann später im Bergwerk des Lagers Langenstein- Zwieberge als Zwangsarbeiter  zur „Vernichtung durch Arbeit“ inhaftiert waren.

Aus diesem Bergwerk haben Doris und Alex Deutsch vor Jahren einen Originalstein mitgebracht zum Andenken an diese Zeit. „Der Gedanke war, diesen Stein als Andenken in einer Stellage zu fassen. Umso schöner ist es, dass jetzt ein Kunstwerk daraus entstanden ist“, so Doris Deutsch.

Zwei Hände halten gemeinsam den Originalstein aus dem Bergwerk, sie sind durch einen Strick aneinander gefesselt. Ihre Originalhäftlingsnummern sind in die beiden Arme eingeschnitten. Alex Deutsch hat den Entwurf der Skulptur kurz vor seinem Tod noch gesehen und ihm dankend zugestimmt.

Im Raum der Begegnung der Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler wurde nun die fertige Skulptur von Seiji Kimoto an Doris Deutsch übergeben. Doris Deutsch überlässt diese als Dauerleihgabe der Alex-Deutsch-Stiftung und die Skulptur findet ihren Platz in der Alex-Deutsch-Schule wo sie von Jedermann betrachtet und begriffen werden kann. „Die Hände flehen und dennoch öffnet sich der Blick hindurch in die Ferne und in die Zukunft“, so eine Schülerin der Alex-Deutsch-Schule. Dies könnten genauso die Worte von Alex Deutsch gewesen sein, der immer von seinem Leben im KZ und der Vergangenheit erzählte und dennoch nie den Ausblick in das Jetzt und die Zukunft vergaß und dabei so viel Optimismus ausstrahlen konnte. „Die Skulptur ist sicherlich keine künstlerische leichte Kost. Sie soll dazu anregen sich damit auseinander zu setzen. Der Betrachter soll die Skulptur begreifen können. Sie soll Mut machen“, erläutert der Schulleiter Arno Schley.